1919 bis 1930

Die Gründerjahre 1919 – 1930

Während Anfang des 20. Jahrhunderts in den umliegenden Städten schon eifrig das Spiel mit dem „runden Leder“ gepflegt wurde, blieb unsere kleine Gemeinde vom neuen Sport noch unberührt.

Erst Salomon Friedlein aus Kirchheim, der vor dem Ersten Weltkrieg die Real-Schule in Marktbreit besuchte, lernte dort das Fußballspiel kennen und brachte es mit in unseren Ort. Noch wurde wild und unorganisiert „gebolzt“, bis der Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahre 1914 die fußballerischen Aktivitäten vollständig unterbrach.

Nach dem Kriegsende verschaffte Georg Pfeuffer aus Heidingsfeld Anfang 1919 dem wiederaufgenommenen Sport neues Leben. Er war bemüht, dem Fußballspiel eine gewisse Ordnung zu geben und so resultierte in den ersten Märztagen des Jahres 1919 die Gründung des 1. Fußball-Clubs Kirchheim. Es wurden rote Trikots und schwarze Hosen als Vereinsfarben gewählt und bis heute beibehalten.

Erster Vorsitzender war Alfred Dümig. Das kostenlos nutzbare Spielfeld befand sich auf der heute teilweise bebauten Bachwiese längs der Konsul-Metzing-Straße, Anwesen Fischer – Hümpfner, in der Nähe des jetzigen Postverteilungs-Zentrums.

Der 1. FC Kirchheim trug seine ersten Freundschaftsspiele aus und trat dabei unter anderem gegen Heidingsfeld, Gelchsheim, Gaukönigshofen, Wittighausen, Grünsfeld und selbst gegen die starke Mannschaft aus Lauda an.

Der Sportbetrieb dauerte jedoch nicht lange an, denn der Eigentümer beanspruchte die Wiese wieder zur landwirtschaftlichen Nutzung. Nach einigen Monaten Spielpause stellte die Gemeinde die damalige Feuerwehr-Wiese -heute „Karolinenruhe“- als neues Sportgelände zur Verfügung.

Im Jahre 1922 trat der 1. FC Kirchheim dann dem Süddeutschen Fußballverband bei; damit war ein ordnungsgemäßer Spielbetrieb gegeben. Die erste dem Fußball-Verband gemeldete, in der Gruppe Ochsenfurt spielende Mannschaft bestand aus: Georg Breunig, Richard Dümig, Peter Dürr, Ernst Friedlein, Josef Hahner, Alois Heim, Max Heim, Leonhard Hörl, Ludwig Merkert, Oskar Popp, Michael Schäffner und als Ersatzmann Georg Schenk.

Der Verein führte unter der Leitung des damaligen Ersten Vorsitzenden Richard Dümig (der 1922 Alfred Dümig abgelöst hatte) im Jahre 1924 die erste größere Sportveranstaltung durch. Dabei traten die Mannschaften vom MTV Fürth, TSV Tauberbischofsheim, FV Wertheim und SV Bad Mergentheim an und trugen ein Turnier aus.

Diese Veranstaltung stand unter keinem besonders guten Stern. Erst regnete es den ganzen Tag, dann war auch noch der sonst übliche Tanz wegen der Erntezeit verboten. Der Verein war deshalb auf freiwillige Geldspenden der Zuschauer angewiesen, zumal bei Pokalturnieren kein Eintritt erhoben werden durfte. Die Abrechnung fiel dementsprechend dürftig aus: 10 Pfennig Überschuß verblieben für die Vereinskasse.

Trotz erheblicher Schwierigkeiten ging die Entwicklung voran und der Verein zählte 1926 bereits 43 Mitglieder. Zur Verbesserung der häufig angespannten Finanzsituation und des Vereinsgeistes wurden Tanzveranstaltungen und Theateraufführungen organisiert. Diese waren bei den FC-Mitgliedern und der Ortsbevölkerung sehr geschätzt und wurden dementsprechend gerne und zahlreich besucht.

Der 1. FC Kirchheim beteiligte sich rege bei den Veranstaltungen der anderen örtlichen Vereine, wie zum Beispiel an der Fahnenweihe des Männergesangsvereins am 6. Juni 1926.